ich habe vor ein paar Jahren mal ein schönes Video einer jungen Hürdenläuferin, Kirsti Bell, gefunden, die ihrer Konkurrenz einfach davongeflogen ist:
Welchen Anteil die Barfüßigkeit für den Sieg hatte, sei mal dahingestellt. Immerhin waren auch zwei weitere Barfußläuferinnen im gleichen Rennen, die sich deutlich weiter hinten platzierten bzw. eine wurde sogar überrundet.
Spannend wird es ab der Mitte des (eigentlich langweiligen) Films. Kurz vor 5 Minuten sieht man sehr schön die unterschiedlichen Laufstile. Während Kirsti Bell sehr ruhig und locker läuft, kämpft sich die blonde Läuferin sichtbar ab und fuchtelt wild mit den Armen herum. Außerdem hat sie eine leichte Rücklage, wodurch sie sich selbst ausbremst und jeden einzelnen Schritt wieder kraftvoll erkämpfen muss. Deswegen hält sie das auch nicht lange durch und fällt irgendwann ganz zurück.
Offenbar hat Kirsti Bell auch einen besseren Rhythmus an den Hürden, vor allem am Wassergraben, wo sie deutlich flüssiger drüberkommt und das Grundtempo hält. Die andere trippelt vor jeder Hürde, fällt weit zurück, kämpft sich wieder vor und fällt bei der nächsten Hürde wieder zurück… Irgendwann verliert sie ganz den Anschluss.
Wer sich also einen schönen, flüssigen Laufstil abgucken möchte, sollte sich lieber Kirsti Bell zum Vorbild nehmen. Ich find’s großartig!
Offensichtlich stimmt, was immer wieder behauptet wird: in Südafrika wird weit mehr Barfußsport betrieben als andeswo. Es ist fürwahr eine Freude, dieser jungen Dame zuzusehen, deren Bewegungen fast schwerelos erscheinen. In der mittleren Phase nimmt sie der blonden Konkurrentin bei jedem Hindernis die zwei Meter wieder ab, die diese auf der Strecke einigemale mühsam aufholt - so lange, bis ihr die Kraft ausgeht.
Bei uns in Bayern bekommen schon die Eltern der Schulanfänger ein Merkblatt überreicht, das darlegt, dass barfüßige Teilnahme am Schulsport nur für ganz wenige Diszipline in Frage kommt. Als ich meine Barfußturnstunden mit Schulklassen abhielt, sagte eine Lehrerin beim Betreten der Umkleide: „Ihr zieht heute ausnahmsweise die Schuhe und Strümpfe aus.“ Eine andere Kollegin ließ die Kinder mit Schuhen in die Halle kommen, so dass ich ihnen erst mal gut zureden musste, diese wieder auszuziehen. Auf die Entwicklung bemerkenswerter Sporttalente wartet man in Deutschland ja auch vergebens
Das Problem ist nicht, dass wir Lehrpersonen den Kindern barfuss verbieten würden. Das Problem sind wie meistens die Eltern, die uns auf die Pelle rücken, wenn wir auch nur ansatzweise was machen, was eventuell „gefährlich“ sein könnte……
Dass die südafrikanischen Schulen sehr barfussfreundlich sind, kann ich bestätigen. Ich hatte bei meinem letzten Aufenthalt in Südafrika mein Hotel gleich neben der Schule. Jüngere Schüler gingen mehrheitlich in Schuluniform, aber barfuss zur Schule, ältere müssen, wie man mir sagte, zur Uniform Schuhe tragen. Beim Sport waren aber auch die älteren mit ganz wenigen Ausnahmen barfuss.
schönes Video. Ich habe es mehrmals angesehen. Der Laufstil von Kirsti Bell ist einfach perfekt.
Das Video motiviert mich. Ich freue mich schon auf das Bahntraining, wenn die Außentemperaturen wieder deutlich im Plusbereich sind. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt machen intensive Trainingseinheiten für mich keinen Sinn. Man ist verletzungsanfälliger.
Ich gehe regelmäßig moderat laufen, um die Grundlagenausdauer zu trainieren. Über die Felder geht es problemlos barfuß und in der Stadt muss ich meine Barfuß Socken anziehen. Es liegt zu viel Streusalz herum.
Hallo Detlef,
freut mich, dass es Dich motiviert! Mir geht es auch so. Ich habe vor allem in den Videos von Anna McNuff sehr viel Inspiration gefunden. Bei ihr und einigen anderen (Alex Kiesow, Achim Krüger…) konnte ich mir abgucken, wie man effiezient läuft, ohne dass der Körper immer auf und ab hüpft. Das ist ja Energieverschwendung! Stattdessen habe ich durch die Videos gelernt, ruhiger zu laufen und so auch meine Strecken deutlich zu steigern, ohne dass es anstrengender wird.
Grüße
Forbi
